Literaturhaus Prag

//Diplomarbeit an der Universität Stuttgart (2003)

„Das Universum (das andere die Bibliothek nennen)“ — Jorge Luis Borges

Das Literaturhaus ist meine architektonische Interpretation des Welt-Bühnen-Bildes, welches Borges in seiner Kurzgeschichte „Die Bibliothek von Babel“ entwirft.

Eine freie und eine geordnete Form verschmelzen miteinander. Die Bibliothek umfliesst den Bücher-Kern, der als fortsetzbares Raster, als beliebiger Ausschnitt eines grösseren Ganzen verstanden wird. Das Gebäude hat keinen Anfang und kein Ende, es gibt weder eine Vorder- noch eine Rückfassade, jede Seite hat eine andere Bestimmung.

Durch seine Ausprägung als solitäre Stadtskulptur und die städtebauliche Lage wird eine markante Torsituation zur Prager Altstadt hin geschaffen. Städtebauliche Achsen werden nicht aufgenommen; vielmehr erhält Strassenraum zusätzliche Sichtbeziehungen welche die Wege ins Gebäude antizipieren. Die das Gebäude umfliessende, spiralförmig abfallende Strasse wird als Vorspiel und Fortsatz der Eigenbewegung gelesen.

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